Lost Place Wuppertal NRW Bergische Sonne

Erlebnisbad Bergische Sonne – Lost Place in Wuppertal

Es ist mittlerweile schon einige Jahre her, dass wir das Erlebnisbad Bergische Sonne in Wuppertal besucht haben. Damals war dieser Lost Place noch ein Geheimtipp unter Urbexern. Als wir damals die Bergische Sonne besuchten, war das Erlebnisbad noch in einem sehr guten Zustand. Doch das sollte sich leider sehr schnell änderte, denn schnell sprach sich der eigentliche Geheimtipp schnell rum und so wurde dieser Lost Place in Wuppertal binnen von kürzester Zeit „überrannt“.

Leider besuchten nicht nur Lost Place Fans die Bergische Sonne und so wurde das Erlebnisbad ein Opfer vom Vandalismus, Brandstiftung und Metalldieben. Das alles ging soweit, dass die Stadt Wuppertal sogar eingreifen musste, ab August 2019 wurde die Bergische Sonne rund um die Uhr bewacht. Die Stadt hatte dazu Bauwatch beauftragt, die das Gelände mit Überwachungskameras inklusive Bewegungsmeldern schützen sollte. Wurde ein Alarm ausgelöst, so wurde ein Wachdienst und auch die Polizei automatisch informiert.

Das war dann das eigentliche Ende für Lost Place Fans. Das gesamte Gelände wurde nun bewacht. Der anhaltenden Vandalismus und die einhergehenden Zerstörungen durch Brandstiftungen, die große Gefahr von einsturzgefährdeten Wänden und Decken. Ein Besuch der Bergischen Sonne lohnte sich für Urbexer nicht mehr.

Vom angesagten Spaßbad zum Lost Place

Eröffnet wurde die Bergische Sonne Anfang der 1990er Jahre, damals war das Erlebnisbad noch voll angesagt. Der Mix aus Spaßbad und Sauna lockte viele Besucher an, nicht nur aus Wuppertal. Im Jahr 2009 kam es zu einer Insolvenz. Ein Jahr später zu einer Übernahme des Unternehmens durch einen Investor folgte. Unter dem neuen Betreiber kam es aber nicht mehr zu den einst so guten Besucherzahlen, auch ein Konzeptwechsel konnte die Bergische Sonne nicht mehr retten. Am 4. Juli 2012 wurde die gesamte Anlage geschlossen.

Der Abriss der Bergischen Sonne in Wuppertal hat Anfang 2021 begonnen. Im 2. Quartal 2021 soll der Abriss abgeschlossen sein. Schon Anfang 2022 soll die gesamte Fläche der Bergischen Sonne soweit vorbereitet sein, dass Unternehmen und Investoren mit dem Bau von Büro- oder Forschungs- und Entwicklungsstandorten beginnen können.

Fränkisches Wunderland in Plech – Lost Place Freizeitpark in Deutschland

Im Sommer 2019 hatten wir die Chance das Fränkische Wunderland in Plech zu besuchen. Ein Lost Place Freizeitpark in Deutschland, das ist schon ein echtes Highlight, das wir uns nicht entgehen lassen wollten. Am Park angekommen sahen wir schon den Hinweis auf den Zäunen, dass das unbefugte Betreten des Freizeitparks eine Vertragsstrafe von 500 Euro bedeutet. Uns war aber schon vor der Anreise klar, dass man diesen Lost Place legal besuchen kann.

Die Eigentümerin wohnen direkt neben dem Fränkischen Wunderland, für eine Gebühr von 49 Euro pro Person wurden wir aufs Gelände geführt. Das tolle war, dass die Eigentümerin uns auch gleich den Strom eingeschaltet hat, so war der Bereich vom Märchenwald mit all seinen Märchenhäusern wieder betriebsbereit. Die Puppen spielten uns die Geschichten vor und auch die Märchen wurde uns über Lautsprecher vorgetragen.

Vieles ist sicherlich im Fränkischen Wunderland bereits abgebaut worden, doch es gibt einige tolle Highlights, die man bei diesem Lost Place noch heute sich anschauen kann. Wann hat man schon einmal die Möglichkeit legal einen verlassenen Freizeitpark zu erkunden? Und so nutzten wir natürlich die Chance, machten Fotos und filmten. Einige Attraktionen vom Lost Place probierten wir dabei aber auch aus und hatten eine Menge Spaß.

Die Geschichte vom Fränkischen Wunderland in Plech

Eröffnet wurde das Fränkische Wunderland in Plech im Jahr 1976, seitdem wurde es fortan erweitert. Das Fränkische Wunderland bot drei Themenbereiche für seine Gäste: den Märchenwald, die Westernstadt und ein Aktionsareal. Ein Highlight im Rahmen der Erweiterungen vom Wunderland Plech war die erste Achterbahn der „Kansas-City-Express“, der 1993 in Betrieb genommen wurde.

2013 war die letzte Saison vom Fränkischen Wunderland, denn 2014 war der Park geschlossen, einige Fahrgeschäfte wurden abgebaut. Geplant war eine Neueröffnung im Jahr 2015, doch dazu kam es nicht.

Möchtest Du auch diesen Lost Place Freizeitpark erkunden?

Das Fränkische Wunderland befindet sich in 91287 Plech und liegt verkehrsgünstig direkt an der Autobahn 9, von dort ist der Freizeitpark auch ausgeschildert.

Betreiber vom Fränkischen Wunderland ist die Firma Kansas City Management GmbH (www.kansascitymanagement.com – E-Mail: info@kansascitymanagement.com). Ein Besuch zum filmen und fotografieren ist gegen eine Gebühr von 49 Euro pro Person nach vorheriger Anmeldung möglich.

Dieser Lost Place ist VIDEOÜBERWACHT, die Eigentümer wohnen direkt daneben. Jedes unbefugte Betreten des Geländes führt zu einer Anzeige und einer Geldstrafe von 500 Euro.

Wie findet man am besten Lost Places?

Verlassene Orte, sogenannte Lost Places üben für viele Menschen eine ganz besondere Faszination aus, doch wie findet man Lost Places überhaupt? Wir haben Euch an dieser Stelle einige Tipps aufgelistet, wie man am besten Lost Places finden kann.

Tipp 1 – Augen aufhalten
Im Alltag einfach mal die Augen aufhalten, klingt jetzt vielleicht komisch, ist aber so! Der Weg zur Arbeit, der Besuch der Eltern oder eine längere Strecke auf dem Weg in den Urlaub. Gerade, wenn man mit dem Auto oder mit Bus und Bahn unterwegs ist sollte man die Augen aufhalten.

Tipp 2 – Austausch mit anderen
Das Internet vernetzt unzählige Menschen, so gibt es auch viele Möglichkeiten mit gleichgesinnten im Austausch zu kommen. Zwei gute Beispiele sind hier Instagram und Facebook.

Bei Instagram gibt es viele Profile von Lost Place Fans, mit denen man schnell in Kontakt kommen kann. Facebook hat etliche Gruppen, meist sogar nach Regionen, wo Urban Explorer regelmäßig nette Leute für Touren suchen. Nimm Kontakt mit anderen auf, trete in Gruppen ein, die Dich interessieren. Aber beachte hierbei bitte, dass das „betteln“ nach Adressen meist unerwünscht ist. Gerade wenn man neu dieses Hobby betreibt, so muss man sich erst das Vertrauen anderer Urban Explorer aufbauen.

Tipp 3 – Online Zeitungen
Auf sehr viele Lost Places wird man durch Online Zeitungen aufmerksam, die von verlassenen Orten, Ruinen oder Industriebrachen berichten. Um einen Lost Place auf diese Art und Weise zu finden, muss man nur etwas Recherche mit Google betreiben. Am besten gibt man als Suchbegriff die eigene Stadt ein und zusätzlich die „Kategorie“ vom Lost Place, den man besichtigen möchte. Beispiel: verlassenes Hotel „STADT“.

Tipp 4 – Google Maps
Eine weitere Möglichkeit Lost Places zu finden ist Google Maps. Das Kartenmaterial ist meist zwar nicht ganz aktuell, bietet aber einen tollen Blick von oben auf Gebäuden und große Industrieanlagen. So kann man seine Stadt einfach mal von oben erkunden, auf diese Weise kann man sehr gut ein intaktes Gebäude von einer Ruine erkennen.

Lost Place Bordell in Wuppertal

Lange Zeit war dieser Lost Place in Wuppertal ein beliebtes Ziel für Urban Explorer, die Rede ist von dem verlassenen Bordell in Wuppertal-Oberbarmen. Wir konnten diesen Lost Place im Jahr 2018 besuchen, die Location stand komplett offen und schon am Parkplatz stellten wir fest, dass wir hier nicht die einzigen sind, die sich die Location anschauen möchten und so trafen wir dort noch andere Urban Explorer.

Der Lost Place war in einem freistehenden Haus gelegen mit einem kleinen Garten, wo eine Gartenhütte und ein Whirlpool zu finden war. Im unteren Bereich vom Bordell befand sich der Eingangsbereich und die Bar. Bei unserem Besuch war größtenteils die Einrichtung noch komplett vorhanden, alles war aber zerwühlt worden und in den Räumen roch es sehr muffig. Wir stellten uns natürlich die Frage, warum wurde hier alles augenscheinlich schlagartig zurückgelassen?

Das Bordell wurde zuletzt als Saunaclub GIRLS4U betrieben, wirklich viele Details ließen sich im nachhinein nicht über die Location herausfinden. Im Internet gibt es diverse Erfahrungsberichte, einer dieser Erfahrungsberichte war aus dem Jahr 2015. Zu diesem Zeitpunkt war das Bordell also noch in Betrieb.

Mittlerweile ist dieser Lost Place abgebrannt, er fiel im März 2019 der Brandstiftung zum Opfer. Das Gebäude ist seitdem nicht mehr betretbar und akut einsturzgefährdet. Ein weiterer Lost Place in NRW ist damit Geschichte.

GSSD Kaserne Möhlau – ein Lost Place Mitten im Wald

Mehr als 40 Jahre waren bis zu 500.000 Soldaten der Gruppe Sowjetischer Streitkräfte in Deutschland kurz GSSD in der DDR stationiert. Das Leben dieser Soldaten fand damals hauptsächlich in den Kasernen statt. Eine solche Kaserne besuchten neulich Sabrina und Lets Urbex.

Nach der Wiedervereinigung wurde der Abzug der GSSD zum 31. Dezember 1994 festgelegt, später wurde das Datum auf den 31. August 1994 vorgezogen. Die ehemalige GSSD Kaserne in Möhlau ist ein Überbleibsel aus dieser Zeit. Mitten im Wald gelegen ist die Kaserne ein beliebtes Ausflugsziel für Spaziergänger und Fotografen.

Die GSSD Kaserne bestand aus einem Truppenübungsplatz, auf dem riesigen Areal befand sich zudem auch ein vermutlich über 6.000 qm großer Führungsbunker. Die stationierten Soldaten lebten in der Kaserne in mehrgeschossigen Wohnhäusern.

Ein besonderes Highlight der Kaserne war das Theater / Kino, das jedoch im Laufe der Jahre durch Brandstiftung komplett zerstört wurde.

Wirklich viele Informationen zur Geschichte der Kaserne konnten wir im Internet leider nicht recherchieren. Wer Informationen zur Geschichte beitragen kann, kann diese gern in den Kommentaren oder über das Kontaktformular mitteilen.

Ingenieurschule für Veterinärmedizin „Kurt Neubert“ in Beichlingen

Im Dezember 2020 hatten wir die Möglichkeit einen ganz besonderen Lost Place zu besuchen, die Ingenieurschule für Veterinärmedizin „Kurt Neubert“ in Beichlingen. Ein Ingenieur für Veterinärmedizin war in der DDR das Berufsbild der Veterinärmedizin, hier lernten also künftige Tierärzte.

In der damaligen DDR konnte man Ingenieur für Veterinärmedizin an zwei Standorten lernen, zum einen in Rostock und zum anderen in Beichlingen. Der Standort in Beichlingen wurde im Jahr 1969 gegründet, die Schule war mit modernen Geräten ausgestattet, so dass die Ausbildung auf einem hohen Niveau stattfand.

21 Jahre war die Schule in Betrieb. bedingt durch die Wiedervereinigung musste die Schule jedoch schließen, denn in der Bundesrepublik Deutschland gab es das Berufsbild des Ingenieur für Veterinärmedizin nicht.

Für die über 2.200 Veterinäringenieure, die allein in Beichlingen ihre Ausbildung absolvierten wurde erst im Jahr 1994 eine Anerkennung als Hochschulstudium (FH-Vorläufereinrichtungen) erreicht. Erst drei Jahre später konnten die Absolventen durch ein Weiterbildungssememester den akademischen Grades Dipl-Ing. (FH) erlangen.

Bis heute versucht die Interessenvertretung der Veterinäringenieure eine tierärztliche Approbation zu erlangen.

Die Ingenieurschule für Veterinärmedizin „Kurt Neubert“ in Beichlingen kann übrigens offiziell besichtigt werden. Eine Besichtigung des gesamten Komplex ist nach Voranmeldung möglich. Infos und Kontakt über www.meinschlossdeinschloss.de oder Whatsapp an 015115635622.

Unser Video von dem Besuch der Ingenieurschule könnt Ihr bei YouTube anschauen.