Im Februar 2021 waren wir in der Eifel unterwegs, bei einem Spaziergang durch den Nationalpark Eifel ging Sabrina auf Spurensuche nach dem Geisterdorf Wollseifen. Der Lost Place befand sich früher auf der Dreiborner Hochfläche.
Das Dorf hatte den zweiten Weltkrieg überstanden, die Bewohner hatten nach Ihrer Rückkehr aus dem Krieg und dem Exil das ihre Häuser wieder notdürftig wiederaufgebaut und freuten sich auf die erste Ernte ihrer Felder. Doch dann kam für die Bewohner alles anders, als gedacht.
Wollseifen unterstand nachdem Krieg der britischen Administration, am 13 August wurden die Bewohner von den Briten aufgefordert den Ort zu verlassen, denn das Gelände sollte als Truppenübungsplatz genutzt werden. 120 Familien und etwa 500 Menschen mussten innerhalb von drei Wochen ihr Heimatdorf verlassen. Die Menschen dachten damals, dass sie schon bald nach Hause zurückkehren können und so ließen die Bewohner sogar ihre Schlüssel in den Türen stecken.
Der Ort wurde zur Sperrzone ernannt. Die Häuser wurden als Ziele für Schießübungen genutzt. 1947 brannte in Folge von Übungen auf die Kirche aus. Im Jahr 1950 übergaben die Briten den Belgiern den Truppenübungsplatz. Die Belgier erlaubten den ehemaligen Dorfbewohnern einmal im Jahr zu Allerheiligen die Gräber ihrer Angehörigen zu besuchen. Im Jahr 1954 wurde Wollseifen zweimal die Woche mit Artillerie beschossen, dabei wurde die Kirche und auch der Friedhof stark zerstört.
1955 stand fest, dass der Truppenübungsplatz eine Dauereinrichtung, die Gräber wurden umgebettet und nun gab es für die Dorfbewohner keine Hoffnung mehr auf eine Rückkehr nach Wollseifen.
Am 01. Januar 2006 wurde der Truppenübungsplatz aufgegeben und wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. 60 Jahre nach der Räumung Wollscheifens fand am 20. August 2006 wieder ein Gottesdienst in der Kirche statt. Seit der Aufgabe des Truppenübungsplatzes finden im Ort Sanierungsarbeiten statt, der Ort soll eine Besinnungs- und Gedenkstätte werden.
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