Armaturenfabrik Duisburg

Rhein-Emscher Armaturenfabrik – Lost Place in Duisburg

Heute machen wir uns auf den Weg zur Rhein-Emscher Armaturenfabrik in Duisburg. Am Ende einer Sackgasse stoßen wir auf ein großes Tor, neben dem die Wand geziert ist von Metallbuchstaben, die einmal den Namen der Firma schrieben. Auf dem großen Gelände der Rhein-Emscher Armaturenfabrik stehen mehrere große, hauptsächlich schon leere Fabrikhallen. In der ein oder anderen Halle entdecken wir noch einige Überreste von den Maschinen. Ein paar Hallen haben noch alte Stromkästen oder Schaltschränke. Im ersten Gebäude sind auch Kellereingänge zu einem kleinen System. Überall hängen Warn- und Signalschilder für den Betrieb in den Hallen.

In einem der Gebäude finden wir noch ein großes Mitarbeiter Bad. Die Wände sind bestückt mit großen Waschbecken. Außerdem hing an einer Säule sogar ein Automatikfön. Hinter all den Hallen stehen noch ein paar verwachsene leere Garagen, bei denen wir nicht mehr als Müll und das grün der gewachsenen Büsche und Sträucher sehen konnten. 

Nachdem wir auf dem Lost Place Gelände waren, gingen wir noch zu der verlassenen Direktoren Villa, die direkt neben dem Eingangstor der Fabrik steht. Die Villa wurde vom Direktor der Fabrik bewohnt. In den Räumen der Villa sah es zuerst aus, als wäre diese das Verwaltungsgebäude der Fabrik. Büromöbel und -inventar war auf dem Boden verteilt, wie zum Beispiel ein Kalender von 2006. In einem Raum war sogar noch ein großer Büroschrank zu sehen. In dem Raum, der wahrscheinlich das Wohnzimmer war, steht ein alter großer Kamin. Das Gästebadezimmer hat schöne petrolfarbene Fliesen, dort stand sogar noch ein Mülleimer mit Tüte. Das andere Bad hatte ein großes grünes Doppelwaschbecken.

Aber was war das für eine Fabrik?

Die Armaturenfabrik, dessen Betrieb 1913 aufgenommen wurde, beschäftigte bis zu 30 Mitarbeiter. Die Mitarbeiter fertigten Spezialarmaturen für die Schwerindustrie, Kupfer- und Kühlelemente und Blasformen für Hochöfen. Im zweiten Weltkrieg wurden sogar Metallhülsen für Granaten hergestellt. 1970/1980 setzte die Stahlkrise ein und andere Fabriken waren für die kleine Fabrik eine zu große Konkurrenz, sodass sie Ende 1980 insolvent ging. Das Gebäude sollte nun zwangsversteigert werden, jedoch schlug der erste Versuch fehl. Nach einer Untersuchung kam heraus, dass die Produktion die Hallen und das Erdreich mit Giftstoffen befallen hatte. Nun wurde eine Versteigerung schwieriger. 2009 entschied die SPD und Grünen Fraktion und der Denkmalschutz aus Duisburg, dass die Rhein-Emscher Armaturenfabrik unter Denkmalschutz gesetzt wird. Eine zweite Versteigung fand 2014 statt, bei der Günther Siegfried das Gebäude erwarb.

Lost Place Wuppertal NRW Bergische Sonne

Erlebnisbad Bergische Sonne – Lost Place in Wuppertal

Es ist mittlerweile schon einige Jahre her, dass wir das Erlebnisbad Bergische Sonne in Wuppertal besucht haben. Damals war dieser Lost Place noch ein Geheimtipp unter Urbexern. Als wir damals die Bergische Sonne besuchten, war das Erlebnisbad noch in einem sehr guten Zustand. Doch das sollte sich leider sehr schnell änderte, denn schnell sprach sich der eigentliche Geheimtipp schnell rum und so wurde dieser Lost Place in Wuppertal binnen von kürzester Zeit „überrannt“.

Leider besuchten nicht nur Lost Place Fans die Bergische Sonne und so wurde das Erlebnisbad ein Opfer vom Vandalismus, Brandstiftung und Metalldieben. Das alles ging soweit, dass die Stadt Wuppertal sogar eingreifen musste, ab August 2019 wurde die Bergische Sonne rund um die Uhr bewacht. Die Stadt hatte dazu Bauwatch beauftragt, die das Gelände mit Überwachungskameras inklusive Bewegungsmeldern schützen sollte. Wurde ein Alarm ausgelöst, so wurde ein Wachdienst und auch die Polizei automatisch informiert.

Bergische Sonne Lost Place Wuppertal

Das war dann das eigentliche Ende für Lost Place Fans. Das gesamte Gelände wurde nun bewacht. Der anhaltenden Vandalismus und die einhergehenden Zerstörungen durch Brandstiftungen, die große Gefahr von einsturzgefährdeten Wänden und Decken. Ein Besuch der Bergischen Sonne lohnte sich für Urbexer nicht mehr.

Vom angesagten Spaßbad zum Lost Place

Eröffnet wurde die Bergische Sonne Anfang der 1990er Jahre, damals war das Erlebnisbad noch voll angesagt. Der Mix aus Spaßbad und Sauna lockte viele Besucher an, nicht nur aus Wuppertal. Im Jahr 2009 kam es zu einer Insolvenz. Ein Jahr später zu einer Übernahme des Unternehmens durch einen Investor folgte. Unter dem neuen Betreiber kam es aber nicht mehr zu den einst so guten Besucherzahlen, auch ein Konzeptwechsel konnte die Bergische Sonne nicht mehr retten. Am 4. Juli 2012 wurde die gesamte Anlage geschlossen.

Der Abriss der Bergischen Sonne in Wuppertal hat Anfang 2021 begonnen. Im 2. Quartal 2021 soll der Abriss abgeschlossen sein. Schon Anfang 2022 soll die gesamte Fläche der Bergischen Sonne soweit vorbereitet sein, dass Unternehmen und Investoren mit dem Bau von Büro- oder Forschungs- und Entwicklungsstandorten beginnen können.

Bergische Sonne Abriss
lostplace-bordell-wuppertal01

Lost Place Bordell in Wuppertal

Lange Zeit war dieser Lost Place in Wuppertal ein beliebtes Ziel für Urban Explorer, die Rede ist von dem verlassenen Bordell in Wuppertal-Oberbarmen. Wir konnten diesen Lost Place im Jahr 2018 besuchen, die Location stand komplett offen und schon am Parkplatz stellten wir fest, dass wir hier nicht die einzigen sind, die sich die Location anschauen möchten und so trafen wir dort noch andere Urban Explorer.

Der Lost Place war in einem freistehenden Haus gelegen mit einem kleinen Garten, wo eine Gartenhütte und ein Whirlpool zu finden war. Im unteren Bereich vom Bordell befand sich der Eingangsbereich und die Bar. Bei unserem Besuch war größtenteils die Einrichtung noch komplett vorhanden, alles war aber zerwühlt worden und in den Räumen roch es sehr muffig. Wir stellten uns natürlich die Frage, warum wurde hier alles augenscheinlich schlagartig zurückgelassen?

Das Bordell wurde zuletzt als Saunaclub GIRLS4U betrieben, wirklich viele Details ließen sich im nachhinein nicht über die Location herausfinden. Im Internet gibt es diverse Erfahrungsberichte, einer dieser Erfahrungsberichte war aus dem Jahr 2015. Zu diesem Zeitpunkt war das Bordell also noch in Betrieb.

Lost Place Saunaclub Wuppertal
Lost Place Wuppertal Oberbarmen Bordell
Lost Place Wuppertal Oberbarmen Bordell

Mittlerweile ist dieser Lost Place abgebrannt, er fiel im März 2019 der Brandstiftung zum Opfer. Das Gebäude ist seitdem nicht mehr betretbar und akut einsturzgefährdet. Ein weiterer Lost Place in NRW ist damit Geschichte.